Psychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik

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Suizidalität

Suizidalität

Suizidalität bezeichnet alle Kräfte eines Menschen, die in Richtung Selbsttötung gehen. Über 90 % der Suizide erfolgen im Rahmen psychischer Erkrankungen, vorwiegend bei Depressionen gefolgt von Suchterkrankungen, Schizophrenien und Persönlichkeitsstörungen.

Dazu gehören:

  • Suizidideen
  • Suizidale Handlungen
  • Suizidversuch
  • Suizid
  • Parasuizidale Handlung
  • Erweiterter Suizid
  • Gemeinsamer Suizid

Wie ist der Ablauf der Therapie?

Um eine Suizidalität zu erfassen, bedarf es eines vertrauensvollen Diagnostikgesprächs in ruhiger Atmosphäre. Die Untersucherin bzw. der Untersucher muss seine Aufmerksamkeit voll dem Patienten widmen und sollte nicht gestört werden.

Suizidale Patienten dürfen nie aus den Augen gelassen werden! Wir arbeiten unter dem Motto „Schutz des Menschen durch den Menschen“.

Bei suizidalen Patienten steht die Beziehungsarbeit an erster Stelle!

  • Auf der Station erfolgt Festlegung eines Bezugstherapeuten
  • Arzt/ Psychologe, der sämtliche diagnostische und therapeutische Maßnahmen begleitet
  • Vertrauensvolle Beziehung herstellen – Authentizität!
  • Tägliches Gesprächsangebot in der Akutphase abhängig von der Compliance des Patienten
  • Absprache mit der Bezugspflegeperson
  • Bedarfsgerechte Kontaktgestaltung / Milieugestaltung
  • Wenn Beziehung steht – dann Versuch der Überleitung in therapeutische Arbeit
Suizidgruppe 1 = akute Suizidalität

Maßnahmen:

  • wird 1:1 betreut und muss auf der Station bleiben.
  • Die Patientin oder der Patient hat ständig einen Ansprechpartner um sich, mit dem er auch die Alltagsaktivitäten absolviert. Er erhält keinen Ausgang.
  • Es werden gefährliche Gegenstände entfernt.
Suizidgruppe 2: latente Suizidalität

Maßnahmen:

  • Die Patientin oder der Patient muss auf der Station bleiben. Die Patientin oder der Patient erhält keinen Ausgang.
  • Verantwortliches Pflegepersonal muss immer ansprechbar sein.
  • Patientin oder Patient wird 15-minütig beobachtet.

Was ist zu beachten?

Bei Suizidalität erfolgt täglich die Überprüfung des psychischen Befindens durch Arzt oder Psychologe.

Bei akut vorliegender Suizidalität sollte der Notarzt verständigt werden. Eine Aufnahme erfolgt dann über die Zentrale Notaufnahme des Hauses. Dort wird auch über eine eventuelle richterliche Unterbringung entschieden.