Zusammenarbeit in Forschung, Lehre und Themen der Digitalisierung
03.06.2025 - Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) wird sich in den nächsten Jahren neben der Krankenversorgung zusätzlich auf Schwerpunkte in Forschung und Lehre fokussieren und zudem zu einem digitalen Leitkrankenhaus ausgebaut werden. Dafür gehen die MUL – CT und das Robert Koch-Institut (RKI) eine strategische Partnerschaft ein. Eine entsprechende Kooperationsvereinbarung ist am 3. Juni 2025 am Universitätsklinikum im Beisein des Vorstandsvorsitzenden der MUL – CT, Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, der Gründungsvorständin Wissenschaft der MUL – CT, Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey, und des Präsidenten des RKI, Prof. Dr. Lars Schaade, unterzeichnet worden.
Die Partner beabsichtigen, langfristig und strategisch zusammenzuarbeiten. „Die Vereinbarung wird nicht nur dazu beitragen, den bisher schon bestehenden Austausch zwischen der MUL – CT und dem RKI zu intensivieren, sondern neue Synergien in den zentralen Aufgabenstellungen der beiden Einrichtungen zu erzeugen“, sagt Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel. „Eine wissenschaftlich fundierte Gesundheitsberichterstattung ist die Basis für die Weiterentwicklung moderner Versorgungsstrukturen. Diese in der Modellregion Gesundheit Lausitz zu etablieren, gehört zum Fundament einer zukünftigen national und international beachteten Gesundheits-systemforschung. Hier ist das RKI bereits eine vielbeachtete und erfahrene Institution, mit der wir im Miteinander ideal wachsen können, denn auch die Rahmenbedingungen der Modellregion sind für das RKI eine nachhaltige Ressource für die Weiterentwicklung der eigenen Aufgaben. Strukturwandel führt hier konkret zu einer neuen Qualität von Forschung und Versorgung. Wir schaffen dadurch gemeinsam einen signifikanten Beitrag zu Wissenschaft und Forschung im Gesundheitswesen in unserem Land“, so Prof. Nagel.
„Ziele der Zusammenarbeit mit dem RKI und hier insbesondere mit der Abteilung ´Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public Health-Forschung` am Standort Wildau unter der Leitung von Prof. Dr. Katharina Ladewig sind die Entwicklung und Durchführung gemeinsamer Forschungsvorhaben, unter anderem regionale Studien zur Gesundheit der Bevölkerung in der Lausitz, gemeinsame Aktivitäten im Wissens- und Technologietransfer zur Verbesserung der regionalen Gesundheitsversorgung, die Stärkung der Lehre und Weiterbildung durch fachliche Synergien sowie gemeinsame Publikationen und öffentlichkeitswirksame Aktivitäten. Darüber hinaus werden die Partner sich gegenseitig Zugang zu Forschungsinfrastrukturen ermöglichen und im Rahmen von Fachkräftegewinnung und Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses zusammenarbeiten“, ergänzt Prof. Dr. Adelheid Kuhlmey.
Prof. Dr. Lars Schaade: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit. Das Robert Koch-Institut ist mit der Lausitz bereits auf vielfältige Weise verbunden, zum Beispiel mit dem „Lausitz-Panel“, bei der regelmäßig die Bevölkerung in der Lausitz befragt wird, um ausgerichtet am Bedarf der Menschen in der Lausitz Ansatzpunkte zur Förderung der Gesundheit und zur Vorbeugung von Erkrankungen zu entwickeln.“
Die Partner wollen in der Forschung, Lehre und Förderung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie bei Themen der Digitalisierung kooperativ zusammenarbeiten, insbesondere ihre Forschungsstärken in gemeinsame Forschungsprojekte einbringen und regionale Studien zur Gesundheit der Bevölkerung auf den Weg bringen. Gefördert werden soll zudem der Wissens- und Technologietransfer durch den Aufbau und die Förderung von multidisziplinären Netzwerken auf regionaler, nationaler oder internationaler Ebene sowie die Entwicklung von Schnittstellen für fachlichen und strategischen Austausch.
Hintergrund
Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) wurde am 1. Juli 2024 als erste staatliche Universitätsmedizin des Landes Brandenburg in Cottbus gegründet. Sie übernimmt für die Lausitz und darüber hinaus zentrale Aufgaben in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Dabei arbeitet sie eng mit den Partnern der Modellregion Gesundheit Lausitz zusammen.
Das wissenschaftliche Profil der MUL – CT richtet sich an den komplementären, interdisziplinären Forschungsschwerpunkten Gesundheitssystemforschung und Digitalisierung des Gesundheitswesens aus. Im Verbund mit der Modellregion Gesundheit Lausitz werden an der MUL – CT künftig versorgungsbezogene und systemische Innovationen an der Schnittstelle zwischen Gesundheitsversorgung, Wissenschaft und Gesundheitssystem entwickelt und erprobt. Ab dem Wintersemester 2026/27 werden an der MUL – CT zudem zukünftige Ärztinnen und Ärzte (es folgen Studiengänge weiterer Gesundheitsberufe nach) in einem kompetenzbasierten Modellstudiengang ausgebildet, der sie gezielt auf ihre spätere Tätigkeit in einem zunehmend digitalisierten Gesundheitssystem sowie auf die Herausforderungen der medizinischen Versorgung einer alternden Bevölkerung im ländlichen Raum vorbereiten wird.
Das Robert Koch-Institut (RKI) ist ein Bundesinstitut im Geschäftsbereich des Bundesminis-teriums für Gesundheit. Es ist die zentrale Einrichtung der Bundesregierung auf dem Gebiet der Krankheitsüberwachung und -prävention und damit auch die zentrale Einrichtung des Bundes auf dem Gebiet der anwendungs- und maßnahmenorientierten biomedizinischen Forschung.
Die Abteilung „Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public Health-Forschung (ZKI-PH)“ des RKI am Standort Wildau verbindet das Fachwissen des Robert Koch-Instituts über Infektionskrankheiten und nicht-übertragbare Krankheiten mit modernsten Methoden des maschinellen Lernens (ML) und der künstlichen Intelligenz. Das Ende 2021 gegründete Zentrum wurde eingerichtet, um der digitalen Epidemiologie den Weg zu bereiten und somit Epidemien des 21. Jahrhunderts noch effektiver zu begegnen. Das ZKI-PH pflegt neben Beziehungen zu nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen auch eine Reihe lokaler Kooperationen mit Einrichtungen in der Region Berlin-Brandenburg, um die Rolle von künstlicher Intelligenz in der entsprechenden Forschungslandschaft zu stärken und zu einer stetigen Weiterentwicklung des Forschungs- und Wissenschaftsstandorts in Wildau beizutragen. zum Artikel