Psychiatrie, Psychotherapie & Psychosomatik

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Depressive & affektive Störungen

Depressive & affektive Störungen

Bei diesen Erkrankungen bestehen die Hauptsymptome in einer Veränderung der Stimmung oder der Affektivität, meist zur Depression hin. Hinzu kommen begleitende Angst und bei Stimmungswechsel auch ein Wechsel des allgemeinen Aktivitätsniveaus. Meist gibt es einen Verlauf mit Rezidiven wechselnder Ausprägung.

Viele affektive Erkrankungen werden ambulant anbehandelt. Die Notwendigkeit für eine stationäre Behandlung ergibt sich vor allen Dingen aus dem Vorliegen akuter Suizidalität und/oder wahnhafte Symptomatik. Bei Eigengefährdung besteht durchaus die Möglichkeit der richterlichen Unterbringung.

Wann wird die Therapie angewendet?

  • Hypomanie, Manie mit und ohne psychotische Symptome
  • Bipolare affektive Störungen unterschiedlicher Schweregrade
  • Depressive Episoden mit und ohne psychotische Symptome
  • Rezidivierende depressive Störungen
  • Anhaltende affektive Störungen, z. B. Zyklothymie oder Dysthymie

Die Diagnostik der affektiven Störungen erfolgt in drei Schritten:

  1. Psychopathologische Beschreibung des Syndroms
  2. Ausschluss einer anderen psychischen Erkrankung oder einer organischen Ursache
  3. Operationalisierte Diagnosestellung nach ICD-10

Psychologische Testdiagnostik mittels BDI und HAMD.

Wie ist der Ablauf der Therapie?

Die Behandlung teilt sich in die Akuttherapie und Rezidivprophylaxe. Als Therapieverfahren werden genutzt: 

  • Pharmakotherapie
  • Psychotherapie
  • Somatische Therapieverfahren wie Schlafentzugstherapie, Elektrokonvulsionstherapie (EKT)

Was ist zu beachten?

Es müssen vor Einsatz von Antidepressiva Routineuntersuchungen, wie Blutabnahme, EKG und eventuell EEG unternommen werden zur Erfassung von möglichen Komplikationen und Ausgangswerten vor Therapie

Sie werden über den zeitlichen Ablauf der Therapie ausführlich aufgeklärt, da diese Psychopharmaka ihre Wirkung erst ein bis zwei Wochen nach Beginn der Einnahme erst entfalten und zum Teil unerwünschte Nebenwirkungen eintreten (z. B. Müdigkeit und Mundtrockenheit)

Die Auswahl des Antidepressivums erfolgt unter Einbeziehung von Patientenwunsch, Leitlinien und Leitsymptomen nach ausführlicher Abwägung (Shared Decision-Making).

Die Aufnahme der Patienten erfolgt durch Einweisung des Hausarztes/Facharzt nach Rücksprache mit der entsprechenden Station. In akuten Fällen erfolgt die Aufnahme über die Zentrale Notaufnahme.