Viszeralonkologisches Zentrum

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Nachsorge

Nachsorge im Darmkrebszentrum

Nach erfolgreicher Entfernung des Darmkrebs ohne Hinweise auf das Vorliegen von Resttumorgewebe im Körper und Entlassung aus der stationären Behandlung ist es wichtig, im weiteren Verlauf regelmäßige Untersuchungen (Nachsorgeuntersuchungen) durchzuführen, um ggf. erneut auftretendes Tumorgewebe rechtzeitig zu erkennen und behandeln zu können.

 Nachfolgend sind die Empfehlungen zur Durchführung der Nachsorgeuntersuchungen (Auszug aus der aktuellen S3-Leitlinie) für Sie und Ihren Hausarzt zusammengestellt:


Nachsorge bei Patienten im UICC-Stadium I

Eine regelmäßige Nachsorge bei Patienten mit kolorektalem Karzinom und frühem Tumorstadium (UICC I) ist nach R0-Resektion in Anbetracht der geringen Rezidivrate und der günstigen Prognose nicht zu empfehlen.


Nachsorge bei Patienten im UICC-Stadium II und III

Nach R0-Resektion von kolorektalen Karzinomen des UICC-Stadiums II und III sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen indiziert.

 

Kontroll-Intervall (Monate)

Untersuchung

3

6

12

18

24

36

48

60

Anamnese, körperl. Untersuchung, CEA

 

X

X

X

X

X

X

X

Koloskopie

 

X1)

     

X2)

   

Abdomensonographie

 

X

X

X

X

X

X

X

Sigmoideoskopie (Rektoskopie)3)

 

X

X

X

X

     

Computertomographie 4)

 X

             

Röntgen Thorax (kein Konsens)

               

1) wenn präoperativ keine vollständige Koloskopie

2) bei unauffälligem Befund (kein Adenom, kein Karzinom) nächste Koloskopie nach fünf Jahren

3) beim Rektumkarzinom ohne neoadjuvante oder adjuvante Radiochemotherapie

4) nur beim Rekumkarzinom drei Monate nach Abschluss der tumorspezifischen Therapie (Ausgangsbefund)

Altersbegrenzung der Nachsorge

In kontrollierten Studien zur Nachsorge wurden Patienten bis 87 Jahre eingeschlossen. Aus diesen Studien kann keine Altersbegrenzung abgeleitet werden. Sinnvollerweise sollten jedoch Operabilität, biologisches Alter, Begleiterkrankungen und der Wille, sich ggf. erneut operieren zu lassen, die Art und Dauer der Nachsorge bestimmen.


Sonderfälle

  • Nach lokaler Abtragung eines pT1-Low-Risk-Karzinoms sollten lokale endoskopische Befundkontrollen nach 6, 24 und 60 Monaten erfolgen.
  • Nach palliativer Tumorresektion (R2-Resektion) sind programmierte Nachsorgeuntersuchungen nicht erforderlich.
  • Bei Patienten mit einem Karzinom bei HNPCC sind nach Hemikolektomie koloskopische Untersuchungen und nach subtotaler Kolektomie rektoskopische Untersuchungen in jährlichen Intervallen angezeigt.
  • Bei Patienten mit einem Kolonkarzinom bei familiärer Adenomatosis coli (FAP) sollten nach Anlage eines Ileum-Pouches jährlich eine Pouchoskopie durchgeführt werden.
  • Nach Ileorektostomie ist die Rektoskopie in halbjährlichen Abständen erforderlich.

Bitte fügen Sie alle im Rahmen der Tumornachsorge erhobenen Befunde dieser Patientenmappe bei. So ist bei jedem Besuch Ihres Hausarztes sowie jedem anderen Arztbesuch, der im Zusammenhang mit der Darmkrebserkrankung steht, sofort ein Überblick über den bisherigen Verlauf und den aktuellen Stand Ihrer Erkrankung möglich.


Physiotherapie

Eine Operation am Darm bedeutet für den Körper eine gewisse Belastung und man braucht als Patient im Anschluss an eine solche Operation zunächst eine Ruhephase. Nach einer kurzen Ruhephase ist allerdings eine möglichst frühe Mobilisation sehr wichtig, um allgemeine Komplikationen zu vermeiden. Hier helfen Ihnen neben dem Pflegepersonal auf den jeweiligen Stationen speziell geschulte Mitarbeiter der Physiotherapie. Natürlich ist eine ausreichende Schmerztherapie dabei ein wesentlicher Faktor. Um eine weitgehende Schmerzfreiheit zu erreichen, können unmittelbar vor der Operation durch die Ärzte der Anästhesie spezielle Schmerzkatheter angelegt werden, die eine gezielte Schmerzfreiheit im Operationsgebiet erreichen lassen und so bei der frühen Mobilisation nach der Operation helfen.

Die zur Verfügung stehenden physiotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten im Rahmen Ihres stationären Aufenthaltes umfassen:

  • Atemtherapie
  • Konditionierung
  • Mobilisierung

Aber nicht nur die Hilfe bei der frühen Mobilisation nach der Operation gehört zu den Aufgaben der Mitarbeiter der Physiotherapie. Nach einer Operation (Resektion) am Mastdarm kann es manchmal zu kurzzeitig auftretenden oder auch länger anhaltenden Problemen mit der Funktion des Schließmuskels kommen. Derartige Funktionsstörungen können insbesondere bei längerem Bestehen die Lebensqualität nach der Operation deutlich einschränken. Auch hier können durch speziell geschulte Mitarbeiter der Physiotherapie Behandlungen durchgeführt werden, die zu einer Verbesserung der Funktion beitragen können. Sollten bei Ihnen – ggf. auch unabhängig von einer Operation am Mastdarm – derartige Funktionsstörungen bestehen oder auftreten, so können Sie sich jederzeit an Ihren behandelnden Chirurgen wenden.

Dieser wird nach einer gezielten Untersuchung der Funktionsstörung gemeinsam mit den Mitarbeitern der Physiotherapie eine geeignete Behandlung einleiten. Hierzu gehören:

  • Beckenbodentraining
  • Biofeedbackbehandlung
  • Schwellstrombehandlung
  • Anleitung zum häuslichen Training
  • Ambulante physiotherapeutische Weiterbehandlung

Unser Team betreut Sie Montag bis Freitag von 7 bis 15.30 Uhr.