3. Lausitzer Pflegekongress lockt 400 Teilnehmende nach Cottbus
Der erfolgreiche Lausitzer Pflegekongress vom Carl-Thiem-Klinikum Cottbus (CTK) entwickelt sich konsequent weiter. Mehr als 400 Expertinnen und Experten waren bundesweit aus den unterschiedlichsten Bereichen der Gesundheitsversorgung am 7. Mai 2024 nach Cottbus gekommen, um sich bei der nunmehr 3. Auflage über die medizinischen Herausforderungen der Zukunft auszutauschen. Zeitgleich fand die 2. Lausitzer Pflegefachtagung für seelische Gesundheit ebenfalls im Radisson Blu Hotel statt.
Der Cottbuser Oberbürgermeister Tobias Schick brachte zu Beginn seine Wertschätzung der Pflegebranche gegenüber zum Ausdruck. „Wir sind dankbar, dass Sie da sind“, sagte er in seinem Grußwort. Und betonte zugleich die Notwendigkeit, Nachwuchskräfte für den Pflegeberuf zu begeistern. „Unsere Stadtverordneten beraten derzeit über neue Gesundheitsstrategien vor allem für Kinder und Jugendliche“, so Schick. Die künftige Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem werde indes ein Leuchtturm, aber kein Allheilmittel sein, wenn es um neue Pflegefachkräfte gehe. Cottbus müsse sich daher weiterhin als einladende und der Welt zugewandte Stadt präsentieren, um die so dringend benötigten Fachkräfte anzulocken, betonte der OB. Berufsfelder für qualifiziertes Pflegepersonal würde es zunehmend geben.
Die Projektbeauftragte für die Unimedizin, Dr. Ulrike Gutheil, sieht im 1. Juli 2024 nicht nur den Startschuss für die Unigründung, sondern auch einen entscheidenden Rahmen für die Pflege. „Wir haben die Chance einer langfristigen Fachkräftesicherung in der Region“, so Dr. Gutheil. Interprofessionelle Zusammenarbeit werde dabei immer wichtiger. Den Faden griff Prof. Dr. Eckhard Nagel auf, der dem Kongress als Geschäftsführender Direktor des Instituts für Medizinmanagement und Gesundheitswissenschaften der Universität Bayreuth beiwohnte. Er sprach in dem Kontext von einer Akademisierung und Professionsentwicklung in der Pflege, von einer gemeinsamen Aus- und Weiterbildung und eine Neuausrichtung des Medizinstudiums. Diese Interprofessionalität würde Patientenunfälle senken und die Behandlungsqualität verbessern, die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen und das Risiko eines Burnouts reduzieren.
Diskutiert wurden auf dem Kongress neben fachspezifischen Themen zur Digitalisierung in der Pflege, Robotik im Klinikalltag oder die Altenpflege der Zukunft die zentralen Fragen: Welche Zukunftstechnologien in der Pflege können weiterhelfen? Welche Arbeitszeitmodelle sind zukunftsfähig? Die Ärztliche Direktorin am CTK, Dr. Cornelia Schmidt, sagte dazu: „Die Robotik wird den Menschen nicht ersetzen, aber unterstützen.“ CTK-Pflegedirektorin Andrea Stewig-Nitschke ergänzt: „Wir versorgen Menschen in einer Prozesskette und schaffen eine Verbindung, um die Modellregion und die Unimedizin so erfolgreich wie möglich aufzustellen.“ Dabei zog sie ein durchweg positives Fazit der Veranstaltung: „Es ist unwahrscheinlich beeindruckend, diese Aufbruchstimmung der Berufsgruppen zu spüren, die in der Pflege verankert sind. Mein Dank geht an alle Beteiligten von der Technik, der Unternehmenskommunikation und der Servicegesellschaft, aus meinem Kompetenz-Team Pflege des CTK und an die Kolleginnen und Kollegen aus dem Springer Fachverlag, der uns bei der Organisation maßgeblich unterstützt hat“, sagte sie zum Abschluss.
Eine Zusammenfassung des Pflegekongresses können Interessierte ab am 14. Mai in einem Online-Webinar sehen und hören. Vormerken sollte man sich außerdem bereits den 6. Mai 2025: Dann findet der 4. Pflegekongress statt – ebenfalls in Cottbus.
Hintergrund
Auch auf dem 3. Lausitzer Pflegekongress fand eine Preisverleihung zum Posterwettbewerb und zum Pflege-Award statt. Als beste Pflegeperson wurde Manja Wenisch ausgezeichnet. Sie ist Wundexpertin der Firma PubliCare. Ihre tägliche Motivation ist die entgegengebrachte Dankbarkeit der Patientinnen und Patienten. Als bestes Pflegeteam wurde die Tagespflege „Ankerplatz“ aus Vetschau ausgezeichnet, die mit ihren Betreuerinnen und Betreuern den Tagesgästen regelmäßig ein Lächeln auf die Lippen zaubern.
Den Posterwettbewerb gewannen Sarah Fabisch und Juliane Weser mit ihrer Darbietung „Diabetisches Fußsyndrom – Nein Danke!“
Ein Dank geht an dieser Stelle an Thomas Bastian, Geschäftsleiter bei aachener department store Cottbus, der zehn Schaufensterpuppen für die Kleiderzeitreise der Pflege zur Verfügung gestellt hat.