116 117
112
0355 46-0
0355 46-2959
0355 46-2233
0355 46-3000

Die inspirierende Geschichte einer jungen Brustkrebspatientin

ARD-Kamerateam dreht im CTK
20.06.2024
Foto: Julia Okon

ARD-Kamerateam dreht im CTK

Im vergangenen Monat hatten wir die besondere Gelegenheit, ein ARD-Drehteam im CTK zu begrüßen und eine beeindruckende junge Frau kennenzulernen, die aufgrund eines Mammakarzinoms beide Brüste verloren hat.

Die Patientin Luise wird seit Herbst 2022 im Brustzentrum des CTK von der Chefärztin Dr. Nikola Bangemann behandelt. Luise, die ebenso wie Angelina Jolie das BRCA1-Gen vererbt bekommen hat und an einem Mammakarzinom erkrankte, wird in einer ARD-Dokumentation porträtiert. Nach der Chemotherapie und der fortlaufenden antihormonellen Therapie folgten zwei Operationen zur beidseitigen Ablation – auf der erkrankten Seite im Juni 2023 und prophylaktisch auf der linken Seite im November 2023.

Trotz der extrem schmerzhaften Prozesse und der tiefen inneren Narben, die durch die Erkrankung entstanden sind, strahlt sie heute eine beeindruckende Lebensfreude und Dankbarkeit aus. „Ich bin wieder ein Stück in meinem Körper angekommen und fühle mich wohl. Der Prozess, meine beiden Brüste zu verlieren, war extrem schmerzhaft und gleichzeitig verspüre ich eine tiefe Dankbarkeit, dass mein Körper so viel ausgehalten hat. Ich habe innere Narben durch diese lebensbedrohliche Erkrankung, und diese Narben sieht man auch im Äußeren – sie gehören jetzt dazu.“

Besonders wichtig ist ihr, dass andere Menschen ihre Entscheidung tolerieren und ihren Körper nicht beurteilen: „Ich bin und bleibe eine Frau und bin stolz auf meinen Körper, der eine Geschichte erzählt. Ich bin wieder angekommen in meinem Körper und dafür jeden einzelnen Tag dankbar.“ Diese Worte sollen Mut machen und zeigen, dass es auch nach einer Brustamputation weitergeht.

„Ich konnte mir nicht vorstellen, dass es ohne Brüste weitergeht, und jetzt bin ich an dem Punkt, wo ich mir wünsche, dass darüber gesprochen wird. Dass es Frauen gibt, die ganz bewusst sagen: Nein, ich möchte keinen Aufbau und keine weiteren Operationen. Für mich bedeutet diese Entscheidung ein wenig mehr Freiheit.“

Ihre tiefe Dankbarkeit gilt insbesondere der Chefärztin des Brustzentrums, die ein tolles operatives Ergebnis mit einer geschwungenen Narbenführung erzielt hat und auf die Wünsche der Patientin eingegangen ist. Diese Narbenführung hat ihr sehr dabei geholfen, ihren neuen Körper mit einem guten Gefühl anzunehmen.

Ihre Lebensfreude und ihr Wunsch, anderen Betroffenen Mut zu machen, sind inspirierend: „Ich hatte riesige Angst, weil es im Internet nur ganz schlimme Bilder gab, wie Frauen nach der Mastektomie ohne Aufbau aussehen. Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, wie das dann aussieht und hatte einfach nur Angst. Ich möchte Mut machen, dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen und vor allem zeigen: Auch so kann es aussehen – geschwungene, zarte Narben mit einem flachen ästhetischen Abschluss.“

Diese beeindruckende Geschichte wird im Herbst in der ARD Mediathek als Teil der „ARD Wissen“-Dokumentation „Mein Körper. Die weibliche Brust“ zu sehen sein. Der Arbeitstitel deutet schon an, dass diese Dokumentation vielen Menschen die Augen öffnen und Hoffnung schenken wird. Wir bedanken uns bei Luise, dass sie ihre Erfahrung mit uns teilt. Es ist unglaublich schön zu sehen, wie viel Lebensfreude sie ausstrahlt.