Telemedizin für die Lausitz soll mehr Leben retten
In Zukunft sollen 20 bis 30 Prozent der Notarzteinsätze digital ablaufen, das entspricht etwa 25.000 Einsätzen im Gebiet der Integrierten Regionalleitstelle Lausitz. Hierfür werden 15 besonders erfahrene Notärzte als Telenotärzte geschult.
Mit der Telemedizin kann die Zeit bis zur Initialbehandlung der Patientinnen und Patienten deutlich verkürzt werden. Das System erlaubt einen ortsungebundenen und parallellaufenden Notarzteinsatz im gesamten Leitstellenbereich. Alle Beteiligten am Einsatz haben einen gleichen, transparenten Überblick und können direkt handeln. Die Patientendaten und Vitalparameter sind jederzeit für den Telenotarzt und das aufnehmende Krankenhaus in einer standardisierten und digital protokollierten Form verfügbar.
Das Projekt sichert die medizinische Versorgung auch im strukturschwachen ländlichen Raum, ist eine Musterlösung für andere Regionen im Sinne des Digitalen Leitkrankenhauses und ist zudem eine Reaktion auf den Fachkräftemangel.
Alle 25 Notarzteinsatzfahrzeuge und ca. 100 Rettungstransportwagen im Bereich der Regionalleitstelle Lausitz werden spätestens im kommenden Jahr einheitlich mit mobilen Datenübertragungsgeräten (Tablets) inklusive Zubehör und Software ausgestattet. Das Projekt hat einen Umfang von 716.000 Euro. Einen entsprechenden Fördermittelbescheid übergab die Chefin der Staatskanzlei Brandenburgs, Ministerin Kathrin Schneider am Montag in Cottbus.
Oberbürgermeister Tobias Schick: „Mein herzlicher Dank für diese patientennahe Initiative – es ist eine aus der Lausitz für die Lausitz und darüber hinaus. Die Telemedizin schützt Leben und Gesundheit und passt damit exakt zu den Forschungsbestrebungen der Medizinischen Universität Lausitz - Carl Thiem für eine Modellregion Gesundheit in ländlichen Räumen. Cottbus ist hier gemeinsam mit den Landkreisen einmal mehr Vorreiter.“
Das Projekt trägt dazu bei, die Lausitz auf dem Weg zu einer Europäischen Modellregion für den Strukturwandel und einem modernen Forschungs-, Innovations- und Wissenschaftsstandort, einer Modellregion Gesundheit, die Forschung, Lehre und Versorgung in neuartiger Weise unter Nutzung der Digitalisierung verknüpft, wieder ein ganzes Stück voranzubringen.