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Neues Digital-Tool auf der Intensivstation

Tablets informieren Angehörige von Schwerkranken über Genesungsprozess
06.06.2025
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Über Tablets direkt am Bett bleiben Patientinnen und Patienten per Videobotschaften und virtuellen Besuchen in Kontakt mit ihren Angehörigen.
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Das digitale Tagebuch dokumentiert wichtige Ereignisse und Fortschritte während des Aufenthalts auf der Intensivstation – in verständlicher Sprache und mit einfühlsamen Worten.
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Tablets ermöglichen dabei nicht nur das Führen eines digitalen Tagebuchs während des Intensivaufenthalts, sondern auch eine sichere und direkte Kommunikationsmöglichkeit zwischen den Angehörigen und dem Behandlungsteam.
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Das Team der Intensivmedizin der MUL - CT um Chefarzt PD Dr. Jens Soukup (M.) freut sich gemeinsam mit Nikolaus Groth (r.), Gründer von IntensivKontakt, über die neuen digitalen Möglichkeiten zur patientenzentrierten Versorgung am Universitätsklinikum.

Die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) setzt ab sofort die erste datenschutzkonforme Kommunikations- und Kognitionsplattform für Behandelnde, Patientinnen und Patienten sowie Angehörige in der Klinik für Intensivmedizin ein. In Zusammenarbeit mit der Berliner Firma IntensivKontakt wird das Uniklinikum künftig eine innovative und niederschwellige Technologie anbieten, mit der Pflegende sowie Ärztinnen und Ärzte die Angehörigen in Sekunden informieren, einbeziehen und mit schwerstkranken Patientinnen und Patienten verbinden können. Positiver Nebeneffekt: die Intensivstation der MUL – CT kann dadurch auch das eigene Personal entlasten.

„Unsere Intensivstation geht einen weiteren Schritt in Richtung patientenzentrierter Versorgung. Mit der Einführung eines digitalen Intensivtagebuchs schaffen wir mehr Transparenz und Nähe für Patientinnen, Patienten und ihre Angehörigen“, sagt PD Dr. Jens Soukup, Chefarzt der Anästhesiologie, Intensivtherapie und Palliativmedizin.

Tablets ermöglichen dabei nicht nur das Führen eines digitalen Tagebuchs während des Intensivaufenthalts, sondern auch eine sichere und direkte Kommunikationsmöglichkeit zwischen den Angehörigen und dem Behandlungsteam. Das digitale Tagebuch dokumentiert wichtige Ereignisse und Fortschritte während des Aufenthalts auf der Intensivstation – in verständlicher Sprache und mit einfühlsamen Worten. „Für Angehörige, die den Verlauf oft nur aus der Ferne mitverfolgen können, entsteht dadurch ein emotionales Band und ein Gefühl der Teilhabe. Gleichzeitig unterstützt das Tagebuch Patientinnen und Patienten im Nachgang, die intensivmedizinische Zeit besser zu verarbeiten – ein wichtiger Beitrag zur Prävention von psychischen Langzeitfolgen wie dem sogenannten Post-Intensive-Care-Syndrom“, so Dr. Soukup weiter.

„IntensivKontakt“ hat eine Lösung entwickelt, bei der Pflegekräfte auf der Station über eine App Updates an Angehörige verschicken können, um mitzuteilen, wie es einer Patientin oder einem Patienten geht und ob wichtige Untersuchungen anstehen. Vorteil: Die Angehörigen müssen nicht im Krankenhaus anrufen; das dortige Personal kann die Informationen dann streuen, wenn es zeitlich passt und sich anderen Aufgaben zuwenden.

Gründer von IntensivKontakt ist der 23-jährige Nikolas Groth. Er war selbst auf einer Intensivstation tätig und studiert heute Medizin. Die Idee, Klinikpersonal zu entlasten, kam dem Berliner während der Corona-Pandemie, als er als Rettungssanitäter arbeitete. Zu dieser Zeit waren Besuche im Krankenhaus nicht oder nur eingeschränkt erlaubt. Groth stellte seiner Station Tablets zur Verfügung, damit die Patientinnen und Patienten wenigstens via Bildschirm Kontakt zu ihren Liebsten halten konnten.

„Wir freuen uns sehr, die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem als innovative und digitale Universitätsklinik auf unserer Plattform zu gewinnen“, verkündet Nikolas Groth. „Unser Ziel ist es, die Gesundheit von Angehörigen und Patientinnen und Patienten nachweislich zu verbessern und gleichzeitig den Arbeitsalltag von Pflegekräften und Ärztinnen und Ärzten effizienter zu gestalten. Genau das leisten wir gemeinsam.“

Über Tablets direkt am Bett bleiben Patientinnen und Patienten per Videobotschaften und virtuellen Besuchen in Kontakt mit ihren Angehörigen. Sie können mit kognitionsfördernden Spielen, Physio- und Atemtherapie selbstständig trainieren, sich mit Filmen, Musik, Hörbüchern und Radio tagsüber ablenken oder per Meditation und Einschlafgeschichten auf die Nacht vorbereiten. Angehörige erhalten per PC, Laptop, Smartphone oder Haustelefon täglich proaktiv Informationen zum Zustand und Genesungsprozess von medizinischem Fachpersonal – per Fotos, Videos, Text- und Sprachnachrichten. So ist die ganze Familie auf demselben Stand. Mit Fotos, Videos und Sprachnachrichten, die automatisch zu Diashows zusammengestellt werden, unterstützen sie die Genesung und können gemeinsam mit den Pflegenden ein Intensivtagebuch schreiben.