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Zwischen sozialpsychiatrischer Versorgung und universitärem Anspruch

Film über die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der MUL – CT
17.06.2025
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Dr. Cordula Sikorski, Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem, gibt in einem kurzen Video Einblicke in das Konzept ihrer Abteilungen.

Seit 2015 steht sie als Chefärztin an der Spitze der Klinik. Mit rund 100 stationären Betten und 35 Plätzen in der Tagesklinik zählt die Einrichtung zu den wichtigsten regionalen Versorgern für psychische Gesundheit in der Region – und verbindet moderne universitäre Strukturen mit einem gemeindenahen Versorgungskonzept.

Ein zentrales Element dieses Konzepts ist die sogenannte Gemeindepsychiatrie. Sie verfolgt das Ziel, psychisch erkrankte Menschen wohnortnah, niederschwellig und multiprofessionell zu betreuen. „Wir sind verantwortlich für die psychiatrische Akutversorgung der Menschen in der Stadt Cottbus“, erklärt Dr. Sikorski bei einem Rundgang durch die Klinik. Dabei wird auf den Stationen nicht nur medizinisch gearbeitet, sondern auch Raum für Alltagsnähe und soziale Interaktion geschaffen – etwa am sogenannten Potsdamer Tisch, einem multifunktionalen Treffpunkt im offenen Stationsbereich. Hier werden Medikamente vorbereitet, Blutdruck gemessen, aber auch Gespräche geführt und gemeinsame Aktivitäten angeboten.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Klinik ist die psychiatrische Tagesklinik. Diese bietet Patientinnen und Patienten, die keine vollstationäre Behandlung benötigen, aber noch nicht ambulant betreut werden können, eine intensive Betreuung mit fester Tagesstruktur. „Hier geht es vor allem darum, soziale Kompetenzen wiederzugewinnen und alltagspraktische Fähigkeiten zu stärken“, so Sikorski. Ausgestattet ist die Tagesklinik unter anderem mit einer Therapieküche und einem kleinen Waschsalon – Orte, an denen Lebensrealität geübt wird.

Im ambulanten Bereich arbeitet die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) eng mit der Klinik zusammen. In der PIA werden chronisch psychisch kranke Menschen oft über viele Jahre hinweg multiprofessionell betreut – durch Ärzt:innen, Psycholog:innen, Ergotherapeut:innen, Sozialarbeiter:innen sowie Pflegefachkräfte. Dieses enge Zusammenspiel aller Berufsgruppen macht die Einrichtung zu einem wichtigen Pfeiler in der psychiatrischen Versorgung der Region.

Mit Blick in die Zukunft formuliert Dr. Sikorski ein klares Ziel: Der Wandel hin zu einer echten Universitätspsychiatrie. Dafür sucht das Team engagierte Fachkräfte, die bereit sind, diesen Weg mitzugestalten. „Wir wünschen uns einen erfolgreichen Übergang von einer bisher ausschließlich sozialpsychiatrisch ausgerichteten Klinik zu einer universitären Einrichtung mit Forschung, Lehre und innovativer Versorgung“, betont sie.

Die Klinik steht damit exemplarisch für einen modernen, menschlichen und zugleich wissenschaftlich fundierten Umgang mit psychischer Gesundheit – mitten in der Lausitz.

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