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Das außergewöhnlichste Feriencamp von Cottbus

Sport, Ausflüge und Wissensvermittlung beim Diabetes Camp am Uniklinikum
12.08.2025
Kinder Diabetes Camp Foto 1
Die Teilnehmer vom Kinder Diabetes-Camp 2025.
Kinder Diabetes Camp Foto 3
Gemeinsames Kochen beim Camp.
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Die Kinder tragen eine Insulinpumpe und einen Glucose-Sensor.
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In Gruppenschulungen wurden Themen zu Diabetes besprochen.

Neun Kinder im Alter zwischen 11 und 14 Jahren haben kürzlich das wohl außergewöhnlichste Feriencamp in Cottbus erlebt. Die Sprösslinge haben alle eins gemeinsam – sie leben mit Diabetes – der häufigsten Stoffwechselerkrankung im Kinder- und Jugendalter. Anderthalb Wochen lang waren sie beim Diabetes-Camp in der MUL – CT unter sich, machten Sport, unternahmen Ausflüge, redeten über ihre Krankheit. Dabei wurden sie von einem Team aus Ärzten, medizinischen, pädagogischen und psychologischen Experten betreut. Fachleute, die Tag und Nacht ein Auge auf die Kinder haben. Eine Anmeldung erfolgte eigenmotiviert durch die Eltern oder nach Empfehlung durch die ambulant betreuenden Kinderdiabetolog:innen über die Kinderklinik-Station K2.

„Das Ziel des Camps war es, die Selbständigkeit der Kinder im Alltag zu fördern. Alle neun Kinder tragen eine Insulinpumpe und einen Glucose-Sensor. In Gruppenschulungen haben wir jeden Vormittag wichtige Themen zum Diabetes besprochen – wie richtige Ernährung, Insulinwirkung, Ketoazidose - einer massiven Störung des Stoffwechsels aufgrund einer Übersäuerung des Blutes durch Insulinmangel, die in der Regel mit deutlich erhöhten Blutzuckerwerten einhergeht“, sagt Ines Nitschke. Der Nachmittag war für Ferienaktivitäten vorbehalten. So wurde gemeinsam gekocht, es ging es in den Tierpark, in die Lagune, zum Drachenbootrennen, außerdem durften die Kleinen hinter die Kulissen der Stadthalle schauen.

Doch wie äußert sich die chronische Erkrankung Typ-1-Diabetes? „Die Warnzeichen bei Diabetes mellitus sind ständiger Durst, häufiges Wasserlassen, Gewichtsabnahme und stetige Müdigkeit“, sagt Dr. Saskia Roop, Sektionsleiterin Diabetologie an der MUL – CT. Um das Risiko für eine diabetische Ketoazidose bei Erkrankungsbeginn zu senken, führt die Arbeitsgemeinschaft für Pädiatrische Diabetologie (AGPD) der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) zusammen mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) eine bundesweite Aufklärungskampagne zur Früherkennung des Typ-1-Diabetes durch.

Mehr als 650 Kinder und Jugendliche haben 2022 mit Typ-1-Diabetes in Brandenburg gelebt.