Orgelkonzert zum 150. Geburtstag Albert Schweitzers

Zu einem außergewöhnlichen Orgelkonzert laden die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT) und der Evangelische Kirchenkreis Cottbus ein. Das Konzert erinnert im Jahr seines 150. Geburtstages an das Leben und Wirken Albert Schweitzers – ein Vorbild für Medizin und unsere Gesellschaft. Es findet am Dienstag, 4. November, um 18 Uhr, in der Oberkirche St. Nikolai Cottbus, statt. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich eingeladen.
An der Orgel spielt Kirchenmusikdirektor Peter Wingrich Werke von Johann Sebastian Bach. Impulse aus dem Werk Schweitzers geben der Vorstandsvorsitzende der MUL – CT, Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel, Superintendent der Kirchengemeinde Cottbus und Vorsitzender des Kreiskirchenrates Georg Thimme und Dr. med. Susanne Schattenfroh, Fachärztin für Anästhesiologie.
Prof. Dr. mult. Eckhard Nagel führt aus: „Mit der gemeinsamen Veranstaltung des Evangelischen Kirchenkreises und der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem wollen wir auch eine Standortbestimmung vornehmen. Wo stehen wir, wenn uns Patientinnen und Patienten aufsuchen, die den Strukturwandel für die Modellregion mitgestalten? Schweitzers Denken und Handeln soll ein Vorbild sein, nicht nur für unsere Studierenden.“
Superintendent Georg Thimme ergänzt: „Ich freue mich, gemeinsam mit der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem ein Orgelkonzert anlässlich des Albert-Schweitzer-Jahres zu veranstalten. Albert Schweitzer hat nicht nur als Arzt und Theologe, sondern auch als leidenschaftlicher Musiker und Organist bleibende Spuren hinterlassen. Musik verbindet, heilt und trägt die Botschaft von Mitmenschlichkeit weiter – Werte, die Albert Schweitzer bis heute verkörpert.“
Albert Schweitzer (1875–1965) war eine der faszinierendsten Gestalten des 20. Jahrhunderts: Theologe, Philosoph, Arzt, Musiker und Friedensnobelpreisträger. In einer Zeit tiefgreifender Umbrüche verband er geistige Tiefe mit praktischem Handeln und prägte mit seiner Ethik der „Ehrfurcht vor dem Leben“ eine Haltung, die bis heute berührt. Als Theologe suchte Schweitzer nach einer modernen, verantworteten Deutung des Christentums. Als Arzt stellte er seine akademische Laufbahn zurück, um in Lambaréné (Gabun) ein Krankenhaus aufzubauen und der Menschlichkeit einen konkreten Ort zu geben. Zugleich war er zeitlebens Musiker und bedeutender Bach-Interpret – die Orgel war für ihn Ausdruck geistiger Klarheit und innerer Sammlung.
Das Orgelkonzert im Albert-Schweitzer-Jahr würdigt diesen außergewöhnlichen Lebensweg, dass aus Glaube, Musik und Medizin ein humanistisches Ganzes wird.
