Mittwochsvisite mit Carl Thiem: Prof. Andreas Jüttemann referiert

Das Cottbuser Krankenhaus – bis 2024 als Carl-Thiem-Klinikum bezeichnet - wurde am 27. Juni 1914 als städtische Einrichtung eröffnet und feiert somit in diesem Jahr sein 111-jähriges Bestehen. Seit fast anderthalb Jahren trägt das einstige städtische Krankenhaus nun einen neuen Namen: aus dem CTK wurde die Medizinische Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL – CT). Und auch der alte und neue Namensgeber würde 175 Jahre alt werden. Anlässe genug für einen historischen Vortrag eines ausgewiesenen Experten: Prof. Dr. Andreas Jüttemann – Inhaber der neuen Brandenburgischen Kooperationsstelle Medizingeschichte.
Jüttemann spricht am 12.11.25 im Rahmen der Mittwochsvisite um 16.30 Uhr im Hörsaal Haus 33 zum Thema: 111 Jahre – vom städtischen Krankenhaus und dem CTK zur MUL – CT. „Mein Vortrag soll aber nicht nur echten und krummen Jubiläen gewidmet werden“, sagt Jüttemann. „Ich möchte über viele vergessene Bausteine aus der Geschichte eines der größten brandenburgischen Krankenhäuser berichten. Angefangen vom niederschlesischen Geburtsort Thiems über die sogenannte Polyblockbauweise und die Tatsache, dass das Haus kurz vor der Wende eigentlich nach dem Gubener Wilhelm Pieck benannt werden sollte. Aber auch eine vergessene Lungenheilstätte im Kolkwitzer Wald soll Erwähnung finden.“ Die einstige Frauenheilstätte Cottbus - Kolkwitz, die erste und einzige ihrer Art für tuberkulöse Arbeiterinnen in Brandenburg und über viele Jahre Teil des CTK, feiert ihr 125-jähriges Bestehen.
Die Veranstaltungen zur Mittwochsvisite finden an jedem zweiten Mittwoch im Monat ab 16.30 Uhr im Hörsaal Haus 33 (Eingang Welzower Straße) statt. Die Referenten stehen den Besuchern nach den Vorträgen gern für Fragen zur Verfügung. Die Veranstaltungen sind kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
In weiteren Vorträgen geht es um die Themen „Plastische Chirurgie – nur für Frauen?“ mit Prof. Dr. med. habil. Björn Dirk Krapohl (10.12.25), „Gemeindegesundheitspflege – ist Schwester Agnes wieder zurück?“ mit Tahnee Leyh und Lea Güttler (14.01.26) und „Behandlung der Herzmuskelschwäche im 21. Jahrhundert. Wo geht es in der Zukunft hin? Medikamente, Stammzellen, Kunstherz?“ mit Prof. Dr. med. habil. Wolfgang Bocksch (11.02.26).
Hintergrund
Angaben zur Person
Prof. Dr. Andreas Jüttemann studierte Psychologie in Berlin und Bremen sowie Urbanistik am Bauhaus im Weimar. Er war als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Instituten für Geschichte der Medizin in Halle, Dresden und der Berliner Charité tätig und promovierte dort über Lungenheilstätten in Preußen (1863 – 1934). Für seine 2020 an der TU Berlin für das Fachgebiet Wissenschafts- und Technikgeschichte eingereichte schriftliche Habilitationsleistung zur Geschichte des Berliner Universitätsklinikum Benjamin Franklin erhielt er den Wissenschaftspreis des Vereins für die Geschichte Berlins.
Seit 2021 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Medizinischen Hochschule Brandenburg für Medizingeschichte, von 2023 bis 2026 Vertretungsprofessor an der Hochschule Magdeburg-Stendal im Bereich Mensch-Technik-Interaktion und seit Oktober 2025 Medizinhistoriker an der MUL – CT im Geschäftsbereich Studium & Lehre.
